Im Mai und Juni bringen die Rehe ihre Jungen zur Welt. Um die Jungtiere zu schützen, legen die Ricken sie meist in den Wiesen ab. Während die Mütter bei Gefahr fliehen, verharren die Kitze an ihrem Platz und ducken sich tief ins Gras, den sogenannten Drückinstinkt, der sie vor „Fressfeinden“ schützen soll. Eigentlich eine sehr sinnvolle Überlebensstrategie. Im Umkehrschluss aber heißt das, dass ein Mähwerk für das Kitz den sicheren Tod bedeute, da es nicht flüchten wird. Manche werden verstümmelt und sind nicht gleich tot. Sie schreien vor Schmerz und nach ihrer Mutter, die nichts tun kann. Die Ricken kehren meist mehrere Tage zurück an den Ort, wo sie ihr Kitz verloren haben und trauern um den schweren Verlust. Das ist schlimm und macht uns sehr betroffen.
Wir haben es uns in den letzten 3 Jahren zur Aufgabe gemacht. Rehkitze und andere Wildtiere vor dem schrecklichen Schicksal des Mähtods zu bewahren. In Zusammenarbeit mit den Landwirten, Jagdpächtern, Helfern und Organisationen der Rehkitzrettung, haben wir ein kleines Helfernetzwerk aufbauen können. Wir sind Wiesen abgelaufen und haben Wildscheuchen am Abend vorher aufgestellt. Mit einer kleinen privaten Drohne mit Wärmebildkamera konnten wir teilweise die Wiesen am frühen morgen abfliegen und haben auch mehrere Rehkitze retten können.
um noch mehr Rehkitze und andere Wildtiere retten zu können, planen wir die Anschaffung einer Dohne mit einer besseren Wärmebildkamera. Mit deren Hilfe können noch größere Flächen in kürzerer Zeit abgeflogen werden. Wenn man spontan, effektiv und in kurzer Zeit viel erreichen möchte, dann führt kein weg an dieser Technik vorbei.
Leider ist es privat nicht mehr möglich die Technik und den Betrieb zu finanzieren. Deshalb haben wir unserer Tätigkeit nun eine offizielle Form gegeben, -die Gründung eines gemeinnützigen Vereins, um die hohen Anschaffungskosten der Drohne und ggf. eine Grundausstattung mit Vergrämungsgeräten über Spenden finanzieren zu können.
Ab der ersten Minute war uns klar, dass unsere Arbeit nur dann erfolgreich sein kann, wenn wir in Kooperation mit Landwirten und Jägern agieren. Uns ist bewusst, dass vielerorts verhärtete Fronten zwischen Tierschützern und Mitgliedern der Landwirt- oder Jägerschaft herrschen. Dies finden wir nicht nur schade, sondern auch hinderlich für die Arbeit an einem gemeinsamen Ziel: Rehkitze vor dem Mähtod bewahren.